Augenzeugenbericht von Giorgi Targamadse, Leiter der Nachrichtenredaktion: Ich war bereits im Büro von News Corp in London, um zu berichten, was am Tag der Erstürmung geschah. Alles hat mit Schlägen und Erpressungen von Journalisten sowie den Leitern der Redaktion angefangen. News Corp war bereits damals über alles informiert.
Nachdem News Corp die komplette Führung des Senders übernommen hatte, hat der stellvertretende Direktor, Martin Pompadour, die Regierung Georgiens zur Zusammenarbeit aufgefordert. Aber sie hat einen anderen Weg gewählt. Alles hat im Jahr 2005 angefangen, nachdem Imedi die neuesten Recherchen im Mordfall Sandro Girgwliani veröffentlicht hatte. Nach diesem skandalösen Ereignis hat sich das politische Leben in Georgien geändert. Seitdem wurden die Mitarbeiter von Imedi erpresst; es gab auch Versuche, den Fernsehsender zu besetzen.
Was den Bericht bei News Corp betrifft, habe ich alle Materialien der Zeitzeugen vorgestellt, die ich besaß. Ich bin mir sicher, dass es im Europäischen Gerichtshof eine Verhandlung in Sache Imedi geben wird. Dort werden die Fakten der Gewaltanwendung, Zerstörung der Ausrüstung und Pressefreiheit schnell verhandelt.
Wenn Imedi nicht auf Sendung geht, werden die Wahlen nicht anerkannt. Das haben amerikanische Regierungsvertreter erklärt. Ich bin auch der gleichen Meinung.
Der Sturm auf Imedi wurde sehr lange vorbereitet. Die Regierung ist von jeder Norm der Demokratie abgewichen. Seitens des Senders gab es keinerlei Aufforderung, die Regierung zu stürzen. Die Reportagen über den Niederschlagung hat ganz Georgien gesehen. Alle wissen, dass seitens der Journalisten kein einziges Wort über den Umsturz gesagt wurde. Anders ausgedrückt: Der Mensch, der eine andere Meinung hat, ist für die Regierung ein Feind. Man kann auch ein anderes Beispiel vorführen: der Ombudsmann Sosar Subari wurde auch geschlagen. Hat er etwa auch die Demonstranten aufgefordert, die Regierung zu stürzen? Die Taten der Regierung kann man auf gar keinen Fall rechtfertigen.
Quelle: Asaval-Dasavali, 23.11.2007
Augenzeugen berichten: Demonstrationen und der Sturm auf Imedi TV