Okruaschwili kommt doch nicht zurück nach Georgien
Die Opposition in Georgien hat sich in den letzten Jahren vor allem dadurch ausgezeichnet, dass sie in viele kleine Gruppen zerfallen ist, die ihr eigenes Süppchen kochen. Die Volksversammlung genannte aktuelle Reihe von Kundgebungen in Tbilisi wurde vor allem von der früheren georgischen Parlamentspräsidentin Nino Burdshanadse organisiert. In den letzten Tagen haben sich ihrer Partei mehrere führende Köpfe der Opposition in Georgien angeschlossen, nachdem sie der Volksversammlung zuvor recht kritische gegenüberstanden. Eine Stimme, die aus dem Ausland dazu gehört wurde, war die von Irakli Okruaschwili.
Der frühere Verteidigungsminister der Regierung Saakaschwili hatte mit selbigem gebrochen und war von der Justiz der Regierung Saakaschwili verhaftet worden. Er bekam in Frankreich wegen der ihm drohenden Verfolgung durch die Regierung Saakaschwili politisches Asyl.
Seit rund einer Woche verbreitete Okruaschwili nun, dass er spätestens zum 25. Mai 2011 wieder nach Georgien zurückkommen wolle. Von Seiten der Regierung Saakaschwili, die Okruaschwili in Abwesenheit zu 11 Jahren Haft verurteilen ließ, hieß es dazu, dass man Okruaschwili sofort nach seiner Rückkehr nach Georgien in Haft stecken wolle.
Kritiker, vor allem aus den Reihen der Regierung Saakaschwili, werfen Okruaschwili eine zu große Nähe zu Russland vor. Dies versuchte der regierungstreue Fernsehsender Rustawi 2 in der vergangenen Woche mit einem Bild zu untermalen, dass Okruaschwili angeblich bei der Ankunft auf einem Flughafen in Moskau zeigen sollte. Das Foto, fanden Internetnutzer heraus, entstammt wahrscheinlich Facebook und zeige andere Männer. Okruaschwilis Gesicht sei mit Photoshop hineinkopiert worden, meldeten nicht regierungstreue Webseiten in Georgien.
Einen Tag vor seiner in Aussicht gestellten Rückkehr nach Georgien ließ Okruaschwili nun mitteilen, dass er nicht nach Georgien zurückkehren wolle. Burdshanadse teilte dies am Dienstag mit, nachdem sie mit den anderen Vorsitzenden der Partei von Okruaschwili, Lewan Gatschetschiladse und Sosar Subari, gesprochen hatte. Sie nannte Okruaschwili daraufhin einen Feigling, berichtete die georgische Nachrichtenagentur Interpressnews. Sie sagte weiter, unglücklicherweise hätten sich Männer in Georgien nicht dadurch ausgezeichnet, mutig für ihre Entscheidungen einzustehen. Sie fänden immer jemanden, um ihre Feigheit und Weichheit zu verstecken.
Vor allem habe sie interessiert, ob Okruaschwili friedlich oder mit Gewalt nach Georgien zurückkehren wolle, so Burdshanadse.
Die Georgische Partei, das Konstrukt von Okruaschwili, ließ am Dienstag mitteilen, dass man sich nicht mit der Volksversammlung habe einigen können, was die Rückkehr von Okruaschwili angehe.
Quelle: Civil Georgia / Interpressnews / Human Rights.ge, 24.05.2011