Ausreise Okruaschwilis: Begründung wie in Zeiten der Sowjetunion
Zu der Ausreise des früheren georgischen Verteidigungsministers und früheren Oppositionspolitikers Irakli Okruaschwili gibt es in den Medien Georgiens am Tag vor der großen Demonstration der Opposition gegen die Regierung Saakaschwili unterschiedliche Darstellungen. Die Anwältin Okruaschwilis, Eka Beselia, sagte in am Donnerstag, Okruaschwili habe bei der Demonstration auftreten wollen.
Dann aber habe die Regierung Saakaschwili ihm gedroht, ihn erneut zu verhaften. Okruaschwili habe dann ein Visum der französischen Botschaft erhalten. Als sie seinen Anruf aus München erhalten habe, sei nicht klar gewesen, ob er in Deutschland bleibe oder nach Frankreich weiterreisen werde, so Beselia. Dies berichtete der der Opposition in Georgien nahe stehende Privatsender Radio Imedi.
Sehr interessant liest sich die Meldung des Nachrichtendienstes Civil Georgia über die offizielle Begründung der Staatsanwaltschaft in Tbilisi zur Ausreise Okruaschwilis. Wie in Zeiten der Sowjetunion bei der zwangsweisen Absetzung von Staatsoberhäuptern, die dem Kreml nicht genehm waren, hieß es aus Tbilisi, Okruaschwili sei wegen einer medizinischen Behandlung ins Ausland gegangen. Jegliche nähere Angaben zur Behandlung wurden nicht dargestellt, so der Nachrichtendienst.
Wie Civil Georgia weiter meldete, habe Okruaschwili den Anordnungen der Staatsanwaltschaft zu folgen und unverzüglich aus dem Ausland nach Georgien zurückzukehren, wenn die Staatsanwaltschaft ihn dazu auffordere.